Stoffarten – eine kleine Materialkunde über Textil-Stoffe

Bei der Wahl von T-Shirt, Mützen, Hemd, Bluse oder der Sportbekleidung gibt es eine Menge an Stoffarten. Welche Eigenschaften die einzelnen Stoffarten haben, wie sie gepflegt und wofür verwendet werden, erklärt unsere kleine Materialkunde für Textil Stoffe.

Materialkunde: Textil Stoffe aus Pflanzen

Zu den beliebtesten Stoffarten gehören drei Stoffe, die aus natürlichen Pflanzenfasern bestehen. Aus ihnen lassen sich beispielsweise Mützen, T-Shirts (zum Beispiel von Fruit of the Loom) oder die beliebte Damenjacke herstellen.

Im Einzelnen:

  • Baumwolle: Wächst an Sträuchern. Die Länge der Fasern bestimmt ihre Qualität: Sie soll sich weich auf der Haut anfühlen und vor allem Temperatur- und Feuchtigkeitsregulierend sein. Baumwolle ist relativ leicht, dabei aber sehr widerstandsfähig. Sie kann problemlos auch bei hohen Temperaturen in der Maschine gewaschen werden. Vorausgesetzt es fand zur Herstellung von Bluse, Hemd oder Sportbekleidung kein Mischen mit anderen Stoffen statt.
  • Viskose: Ist aus Pflanzenfasern hergestellt. Oft findet man sie mit Baumwolle, Wolle, Leinen oder anderen Fasern gemischt, damit beispielsweise die Herrenjacke schön geschmeidig bleibt. Sie ist sehr hautsympathisch und antistatisch. Ihr seidiger Glanz und ihre Neigung, Farben gut und lichtbeständig anzunehmen, machen sie zum beliebten Stoff. Beispielsweise für Mütze, Tasche, Bluse und Hemd. Reinigen lässt sich Viskose am besten im Schonwaschgang mit einem Flüssigwaschmittel.
  • Leinen: Ist der erhitzte und ausgefaserte Stängel der Flachspflanze. Mit Baumwolle gemischt ist er etwa für T-Shirts unter der Bezeichnung „Halbleinen“ im Handel. Vor allem im Sommer sorgt der leichte Stoff für ein kühlendes Gefühl auf der Haut. Von Natur aus ist Leinen antistatisch und sehr fest. Man kann ihn ohne Schwierigkeiten in der Maschine sogar kochen, solange er naturfarben ist. Gefärbte Textilien sollte man besser nur bei 40 Grad im Normalwaschgang reinigen.

 

Stoffarten aus synthetischen Fasern

Heutzutage werden Taschen, Mützen, Sportbekleidung und Damenjacken oft aus Stoffarten hergestellt, die nicht natürlichen Ursprungs sind.

Dazu gehören:

  • Polyacryl: Ist oft mit Wolle oder Baumwolle vermischt. Gerne sind daraus Strickwaren wie Mützen, Damenjacken oder auch Sportbekleidung gefertigt. Der Stoff ist leicht und wärmend, dabei licht und wetterbeständig. Er sollte allerdings nur bis 40° gewaschen und mit niedriger Temperatur gebügelt werden.
  • Polyamid: Eignet zum Beimischen zu Baumwolle oder Viskose. Es ist hervorragend zum Herstellen von Blusen, Hemden oder Sportbekleidung, etwa von Fruit of the Loom. Die Fasern sind sehr elastisch, scheuer- und reißfest, nehmen kaum Feuchtigkeit auf und sind sehr leicht. Waschen lässt es sich bei höchstens 40 Grad.
  • Polyester: Ist oft für Schlafsäcke, Badebekleidung und auch Regenbekleidung im Gebrauch, da die Faser kaum Feuchtigkeit aufnimmt. Sie ist beinahe knitterfrei und dabei weich und zugleich wärmend. Im Feinwaschgang gereinigt, trocknet Polyester sehr schnell.

 

Auch Tiere produzieren manche Stoffarten

Längst haben sich tierische Stoffarten aus der Öko-Nische befreit. Als Lieferanten kommen Schafe, Ziegen und sogar Schmetterlingsraupen infrage.

Bekannt sind zum Beispiel:

  • Wolle: Stammt meist aus dem Haar von Schafen, ist wärmeisolierend, atmungsaktiv und verschmutzt kaum. Am besten wäscht man Wolle per Hand bei unter 30 Grad und legt sie dann zum Trocknen flach auf ein Handtuch.
  • Raupen stellen Seide her: Sie spinnen daraus ihren feinen Kokon. Dieser ergibt abgespult einen langen dünnen Faden. Beliebt ist Seide wegen ihrem besonderen Glanz, ihrer Leichtigkeit und ihrer zahlreichen Verarbeitungsmöglichkeiten. Sie ist unempfindlich gegenüber Gerüchen und auch bestens für Allergiker geeignet. Waschen lässt sich Seide bei niedriger Temperatur unter Verwendung eines speziellen Waschmittels.
  • Kaschmir: Besteht aus weichen, feinen Fasern aus dem Fell der Kaschmirziege. Es gilt als das teuerste Edelhaar überhaupt. Die Fasern besitzen die höchste Wärmedämmung unter den Naturfasern, sind feuchtigkeitsabweisend, atmungsaktiv und sehr hautfreundlich. Zum Waschen am besten flüssiges Waschmittel verwenden, vorsichtshalber per Hand und mit maximal 30 Grad reinigen.

 

Bildnachweis: ©Maridav - stock.adobe.com

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